Eine der bekanntesten Methoden der Ideenfindung ist das sogenannte “Brainstorming”. Als Entwickler dieser 1930 entstandenen Technik gilt der Autor und Werbefachmann Alex Osborn. Charles Clark baute Osborns Ideenfindungsprozess noch weiter aus. So entstand die uns heute sehr bekannte und weit verbreitete Technik, um Ideen zu finden. Bei dieser Methode kann jeder Teilnehmer all seine Ideen einbringen ohne Einschränkungen oder Grenzen. Klingt einfach, aber selbst die scheinbar simplen Dinge kann man noch effektiver gestalten. Um eine besonders erfolgreiche Brainstorming-Session zu haben, finden Sie hier hilfreiche Tipps, Brainstorming Varianten und den richtigen Ablauf. So nehmen Sie sich dem nächsten Problem im Sturm an.
Bevor Sie mit dem Prozess beginnen, stellen Sie sich die Frage: Ist ein Brainstorming die richtige Methode für dieses Problem? Es lohnt sich diese Überlegung anzustellen, bevor Sie mit der Vorbereitung beginnen. So können Sie Ihre Zeit effektiver nutzen. Fragen und Anliegen für die ein Brainstorming von Vorteil sein könnten:
- Ein Thema ist festgefahren oder Sie haben keine Ideen
- Sie möchten eine Vorbereitung für eine andere Kreativmethode
- Klar definierte Fragen, die viele Antworten haben könnten
Um die besten Ergebnisse zu erzielen, gelten bei jedem Brainstorming bestimmte Regeln. Werden diese eingehalten, finden Sie neue Ideen gleich viel leichter.
Regel 1: Keine Kritik
Während der Phase der Ideenfindung ist keine Kritik erlaubt. Weder das Kritisieren anderer noch die Selbstkritik. Alles ist erlaubt.
Regel 2: Meine Idee ist deine Idee
Bei der freien Ideenfindung gibt es keine “eigenen” Ideen. Nehmen Sie die Gedanken anderer als Inspiration auf und denken Sie diese weiter. Denn genau so ergibt sich oft ganz neues.
Regel 3: Mehr ist immer besser…
… zumindest beim Brainstorming. Werfen Sie ruhig alle Ideen und Einfälle in den Raum, die Sie haben. Hier gilt: Lieber zu viel als zu wenig. Aussortiert wird später bei der Nachbereitung.
Regel 4: Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt
Ausnahmsweise müssen Sie nicht realistisch sein. Bei einer Brainstorming-Session geht es um unkonventionelle und neue Ideen. Diese findet man manchmal nur, wenn sich alle trauen auch out-of-the-box zu denken.
Um die idealen Ergebnisse zu erzielen, müssen die besten Bedingungen geschaffen werden. Ein Punkt, der bei der Planung eines Brainstormings oft vergessen wird, ist die räumliche Umgebung. Das richtige Umfeld kann die Kreativität anregen und manchmal sogar ganz neue Ideen hervorbringen. Wenn das Wetter mitspielt, wie wäre es dann mit einer anregenden Session im Grünen oder auf dem Wasser? Denn manche Menschen können in gewohnter Umgebung keine neuen Einfälle haben. Es kann natürlich auch sein, dass die geplante Gruppe zu groß ist. In diesem Fall können Sie sich auch einen modernen Meetingraum mit inspirierender Atmosphäre mieten. Es muss nicht immer das eigene Büro sein. Schaffen Sie eine kreative Umgebung.
Selbst bei dem scheinbar formlosen Format des Brainstormings gibt es einen optimalen Ablauf. Haben Sie diesen im Kopf, können Sie die besten Ergebnisse erzielen. Es wird zwischen den folgenden Phasen unterschieden:
Es ist natürlich verlockend, einfach sofort mitten in die Ideenfindung zu springen. Vielleicht haben Sie schon viele kreative Gedanken, die Sie gerne mitteilen wollen. Doch damit Ihr Brainstorming optimal verläuft, gilt es die richtigen Vorbereitungen zu treffen. Am besten haben Sie einen Moderator, der das Brainstorming leitet und die Vorbereitungen übernimmt.
Stellen Sie die Gruppe zusammen
Im Allgemeinen gibt es keine festen Vorgaben, was die Gruppengröße betrifft. Ob aus zwei oder zwanzig Personen, ein produktives Brainstorming ist in beiden Fällen möglich. Zu empfehlen ist aber eine Arbeitsgemeinschaft von vier bis acht Personen. Die Gruppe ist dann noch überschaubar und es können neue Ideen entstehen. Außerdem kann es von Vorteil sein, eine besonders unterschiedliche Mischung aus Teilnehmern einzuladen. Dadurch bekommen Sie unter Umständen eine völlig neue Perspektive.
Erläutern Sie die Regeln des Brainstormings
Es ist wichtig vor Beginn einer neuen Session die oben genannten Regeln noch einmal zu erläutern, sodass sie auch wirklich von allen Teilnehmern eingehalten werden.
Stellen Sie das Problem vor
Erläutern Sie noch einmal die gestellte Frage oder das Anliegen, mit dem Sie sich bei dem Brainstorming beschäftigen. Nutzen Sie gegebenenfalls Grafiken oder Videomaterial. So werden alle Teilnehmer in die Materie eingeführt. Vielleicht entstehen dabei ja bereits die ersten Ideen.
In dieser Phase entstehen die Ideen. Besonders in diesem Abschnitt ist ein Moderator empfehlenswert. Dieser kann sicherstellen, dass die Regeln eingehalten werden. Ebenfalls ist es wichtig darauf zu achten, dass jeder im Raum auch wirklich gehört wird. Sprechen Sie stille Teilnehmer aktiv mit einer Frage an. Zudem sollte der Moderator alle geäußerten Ideen schriftlich festhalten. So wird nichts vergessen und alles ist bereits optimal für den letzten Schritt vorbereitet.
Nachdem Sie die Ideenfindungsphase beendet haben, beginnt das Ausfiltern. Ziel ist es, nur noch die Einfälle zu behalten, die nützlich für Sie sind. Ob Sie die Nachbereitung ebenfalls in der Gruppe durchführen, ist Ihnen überlassen. Ansonsten kann dies auch in einer kleineren Gruppe erfolgen.
Sortieren:
Bringen Sie wieder Struktur in die gesammelten Ideen. Kategorisieren Sie die Einfälle oder sortieren Sie nach Themen. Verschaffen Sie sich einen Überblick für den nächsten Schritt.
Bewerten:
Jetzt können Sie Ihre gesammelten und sortierten Einfälle durchgehen und bewerten. Kritik ist wieder erwünscht und sogar nötig. Alles, was wenig mit dem Thema zu tun hat oder wirklich nicht umsetzbar ist, kann entfernt werden. So bleiben am Ende nur noch die besten Ideen übrig.
Umsetzung:
Schließlich bleibt nur noch eins: das Umsetzen Ihrer Ideen. Ein Brainstorming ist immer dann sinnvoll, wenn Sie die neuen Einfälle auch in die Realität umsetzen. Lassen Sie Ihre Vorstellungen Realität werden.
Die Kreativtechnik des Brainstormings ist nicht bei allen beliebt. Es gibt Kritik an dieser Methode. Bemängelt wird zum Beispiel die unter Umständen aufwendige Nachbereitung der gesammelten Ideen. Ebenfalls zu beachten ist, dass der Erfolg Ihrer Session stark von der Gruppe abhängt, die daran teilnimmt. Daher ist es wichtig die Zusammensetzung der Teilnehmer zu beachten. Kommen alle Gruppenmitglieder aus dem selben Team oder Bereich, wird es unter Umständen schwerer völlig neue Perspektiven zu bekommen.
Wenn Sie festgestellt haben, dass Brainstorming doch nicht ganz das Richtige für Sie ist, dann gibt es auch noch andere Varianten der Ideenfindung.
Brainwriting
Diese Variante ist besonders interessant, wenn Sie introvertierte oder unsichere Teilnehmer einbinden wollen. Bei dieser Alternative wird die klassische Brainstorming-Phase nämlich durch einen schriftlichen Teil ersetzt. Bleiben die Ideen anonym, können sich vor allem zurückhaltende Teilnehmer freier entfalten. Hier können einerseits nicht Ideen von anderen als Anstoß agieren. Jedoch können so auch einzelne Personen unbeeinflusst nachdenken.
Diese Alternative ist ebenfalls für die weniger Gesprächigen geeignet. Ideen werden auch hier schriftlich festgehalten. Positiv ist, dass diese Variante auch über mehrere Tage hinweg funktioniert. Die Teilnehmer schreiben ihre Ideen auf ein Blatt, welches anschließend auf eine Pinnwand oder ähnlichem befestigt wird. Zudem wird kein Moderator benötigt, da während der Ideensammlung nicht geredet wird.
Wenn Sie sich nun für eine der Brainstorming Varianten entschieden haben, wird Ihre nächste Session bestimmt ein Erfolg. Kreative und innovative Ideen sind schließlich der Schlüssel zu den erfolgreichsten Lösungen und Ansätzen. Besonders da Sie jetzt wissen, wie man diese Technik richtig einsetzt.
von Sara La Porta
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