Abgesehen von Handwerksbetrieben sind alle Unternehmen automatisch Mitglied bei der IHK und müssen deren Beiträge zahlen. So auch alle Betreiber einer Eventlocation. Aber warum eigentlich? Wer genau steckt hinter der IHK und was hat man als Pflicht-Mitglied davon? Wir wollten das unbedingt genauer wissen und haben daher bei Claudia Engfeld nachgefragt. Sie ist die Pressesprecherin der IHK Berlin.
Das hat der Gesetzgeber so geregelt Jeder, der ein Gewerbe anmeldet, ist entweder bei der Handwerkskammer oder eben der IHK Mitglied. Die Kammern sind so etwas wie die Gesamtinteressenvertretung der Wirtschaft gegenüber der Politik. Das Prinzip ist übrigens absolut demokratisch: One man – one vote! Das heißt, die Stimme eines Klein- oder Kleinstunternehmens hat genauso viel Gewicht wie die des Konzerns, unabhängig davon, wie viel Beitrag man zahlt.
Die IHK hat mehrere Aufgaben: Zum einen vertritt sie das Gesamtinteresse der Wirtschaft gegenüber der Politik. Sie ist nicht nur Fürsprecher einer einzelnen Branche, sondern der gesamten Bandbreite. Zu den Aufgaben gehört zum Beispiel, Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen des Berliner Senats abzugeben oder bei Anhörungen zu Gesetzesvorhaben die Sicht der Berliner Wirtschaft zu vertreten. So haben wir vehement gegen eine Erhöhung der Gewerbesteuer gekämpft – mit Erfolg übrigens. Auch beim Thema Verkehrswende oder Vergabegesetz vertreten wir die Positionen der Berliner Wirtschaft in den entsprechenden Gremien. Eine weitere wichtige Säule unserer Arbeit ist das Thema Aus- und Weiterbildung. Wir registrieren die Ausbildungsverträge, helfen Unternehmen, Azubis zu finden, veranstalten Ausbildungsmessen und nehmen Weiterbildungsprüfungen ab – um nur einige Beispiele aus diesem großen Aufgabenfeld zu nehmen. Die dritte Säule dreht sich um Beratung und Service: Wir bieten eine ganze Reihe von Beratungen für Unternehmen an und in unserem Starter Center werden Gründer umfassend beraten. Als erste Kammer bundesweit bieten wir jetzt auch ein englisch-sprachiges Beratungstool an, für die steigende Zahl an internationalen, nicht-deutschsprachigen Gründern.
Wer ist denn mein Ansprechpartner bei meiner IHK, wenn ich eine Eventlocation betreibe? Und welchem Bereich werde ich zugeordnet?
Grundsätzlich ist der Branchenmanager Kreativwirtschaft der Ansprechpartner, da die meisten Eventveranstalter dieser Wirtschaftsbranche zugeordnet werden. Das bestimmt aber nicht die IHK, sondern das Bundeswirtschaftministerium. So gibt jeder Unternehmer beim Eintrag ins Handelsregister seinen Unternehmenszweck an. Anhand diesem erhält er eine vorgegebene Wirtschaftskennzahl, die ihn einer Wirtschaftsbranche zuordnet. Zudem haben wir natürlich Experten für die unterschiedlichsten Themengebiete. Am Sinnvollsten ist es, das Thema auf unser Website in der Suchmaske einzugeben, dann erscheint entweder der direkte Ansprechpartner oder Sie rufen in unserem Servicecenter an. Die Kollegen dort verbinden Sie dann mit dem richtigen Ansprechpartner.
Als Mitglied bekomme ich ja auch einiges von der IHK geboten. Was ist das denn beispielsweise in Berlin?
Wir helfen bei rechtlichen Fragen wie IT- und Medienrecht/Datenschutz, Umsatzsteuer oder Steuerrecht. Wir beraten zu Finanzierung und Fördermitteln, Ausbildung, Digitalisierung und Außenwirtschaft wie Zoll und Exportdokumente. Weiterhin informieren wir zu politischen Themen, die das Land bewegen. Also Green Economy, Stadtentwicklung oder Innovationspolitik. Auch bieten wir eine Branchenberatung zu Netzwerken, Verwaltung und Politik, also (fast) alles was die Branche bewegt. Allerdings immer unter der Prämisse, dass wir nicht mit Leistungen konkurrieren, die die freie Wirtschaft anbietet.
Kann mir meine IHK auch bei sehr branchenspezifischen Fragen über Eventlocations weiterhelfen, sei es rechtlich, steuerlich oder betreffend verschiedener Auflagen?
Wir können – und dürfen – keine rechtliche Einzelfallberatung ersetzen, wir würden ja sonst in Konkurrenz zu unseren Mitgliedsunternehmen treten. Aber zum einen können wir Anlaufstellen für diese Einzelfallfragen vermitteln und zum anderen können wir natürlich auf eher allgemeiner Ebene häufig doch helfen.
Die Angebote richten sich ja nach den Bedürfnissen und Bedarfen der Wirtschaft vor Ort. Deshalb gibt es zwar zu bestimmten Themen in allen Kammern entsprechende Angebote, ansonsten aber regional unterschiedliche Schwerpunkte. Und dann ist es natürlich so, dass die einzelnen Kammern eigenständige Einheiten sind, wir sind also dezentral organisiert. Wer „Ihre“ ist, richtet sich danach, in welchem Kammerbezirk Sie Ihr Gewerbe angemeldet haben.
Die Palette ist so breitgefächert wie Berlin: Für neue Mitglieder gibt es z.B. die „Wellkammer“: Ein Netzwerkabend, bei dem wir uns als Kammer den neuen Unternehmern vorstellen. Die Neumitglieder lernen so nicht nur die Angebote ihrer IHK kennen, sondern treffen auch gleich andere Unternehmen. Dann gibt es Workshops zu verschiedenen unternehmensrelevanten Themen: Die Zollworkshops habe ich schon erwähnt, dann haben wir zum Beispiel den IT-Sicherheitstag und als Premiere auch eine IT-Sicherheits-Sprechstunde, die wir zusammen mit dem LKA anbieten. Es gibt darüber hinaus eine Reihe von politischen Netzwerk-Veranstaltungen wie das Mittelstandsfrühstück oder die IHK-vor-Ort-Reihe, bei der Unternehmen Gelegenheit zum direkten Austausch mit der Politik haben. Und dann gibt es noch unsere zahlreichen Veranstaltungen rund um das Thema Ausbildung: Mit Messen, Matching-Formaten und Besten-Ehrung. Wir haben auf unserer IHK-Seite www.ihk-berlin.de nicht nur viele Infos über die IHK sondern auch einen aktuellen Veranstaltungskalender, stöbern lohnt sich!
Auf jeden Fall können Sie sich inhaltlich beteiligen! Das wünschen wir uns sogar! Wir bitten unsere Mitglieder regelmäßig, an Umfragen zu verschiedenen wirtschaftsrelevanten Themen teilzunehmen. Diese Rückkopplung mit den Unternehmen ist für unsere Arbeit sehr wichtig, deshalb als erster Appell: Bitte machen Sie bei unseren Umfragen mit! Dann haben wir verschiedene Branchen- und Fachausschüsse, die auch vom Engagement der Unternehmer leben. Und natürlich können Sie sich an den Wahlen zur Vollversammlung beteiligen, die regelmäßig stattfinden.
Nutzt man als Betreiber einer Eventlocation die vielfältigen Angebote seiner jeweiligen IHK, so kann die automatische Mitgliedschaft zur Chance werden. Lassen Sie sich ganz leicht telefonisch beraten, nutzen Sie Veranstaltungen zum Netzwerken oder bringen Sie sich selbst aktiv in die IHK ein. Auf der allgemeinen Startseite der IHK können Sie nach der für Sie zuständigen IHK suchen und sich über alle Angebote und Tätigkeitsbereiche informieren.
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