Sie sind Inhaber eines kleinen oder mittelständigen Unternehmens und betreiben beispielsweise ein Restaurant oder Hotel, oder Sie haben vor kurzem eine Eventlocation eröffnet? Womöglich vermieten Sie dann auch regelmäßig Ihre Räumlichkeiten oder Veranstaltungsflächen für die verschiedensten Anlässe an Firmen und/oder Privatpersonen? Wenn dem so ist, haben Sie bestimmt schon eine Kooperation mit anderen Unternehmen in Erwägung gezogen oder in Anspruch genommen. Egal ob mit dem ortsansässigen Blumenhandel, einem freiberuflichen Hochzeitsplaner oder einem großen Eventtechnik-Anbieter – den Möglichkeiten einer Zusammenarbeit sind keine Grenzen gesetzt.
Angenommen, Sie sind der Geschäftsführer eines Hotels und haben sich als Ziel gesetzt, neue Geschäftsfelder und Kunden zu erschließen, das eigene Angebot zu erweitern oder Kostenvorteile zu erreichen. Da wäre zum Beispiel eine Kooperation mit einem Blumenhandel oder einer Cateringfirma eine zielführende Option. Diese Zusammenarbeit bringt für beide Parteien entscheidende Vorteile im Wettbewerb. Wenn Sie zum Beispiel mit einem marktführenden Blumen-Einzelhandel kooperieren, können Sie nicht nur die Einkaufsvorteile für Dekorationselemente, Tischarrangements oder Blumengestecke für Ihre Events nutzen, sondern gleichzeitig administrative Tätigkeiten auslagern, zwischen den Mitarbeitern für einen regen Erfahrungsaustausch sorgen und ein Lieferantennetzwerk aufbauen. Weiterhin haben sie durch die Connections Ihrer Kooperationspartner die Möglichkeit, mit weiteren Catering-Inhabern, Hotelbesitzern oder Veranstaltungstechnik-Dienstleistern ins Gespräch zu kommen. So bauen Sie sich ein Netzwerk an Kontakten auf, die Ihr Geschäft an eigene Kunden, beispielsweise durch Mundpropaganda oder bei Verkaufsgesprächen, weiterempfehlen können. So erhalten Sie die Chance, dauerhafte Beziehungen und wertvolle Aufträge zu erhalten, ohne dafür selbst in teure Marketingmaßnahmen zu investieren. Sie können in Ihrem Hotel auch Ihren Kooperationspartner empfehlen, denn wenn Sie selbst gut vernetzt sind, schaffen Sie einen zusätzlichen Nutzen und bleiben besser in Erinnerung. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Empfehlung revanchiert wird, ist außerdem sehr hoch. Erwähnenswert ist weiterhin, dass Sie durch das gegenseitige Empfehlungsmarketing zusätzliche Aufträge erzielen können. Also eine Win-Win Situation für beide Seiten.
Unser Tipp: Langfristige Partnerschaften beginnen mit einem sympathischen, professionellen und transparenten ersten Kontakt. Planen Sie eine Investition in gezielte Werbemittel für mögliche Kooperationspartner in Ihr Werbebudget ein.
- Sie können Ihre eigene Marktposition ausbauen
- Es kann kurz- oder langfristig zu steigenden Umsätzen kommen.
- Sie können Ihre eigene Zielgruppe ausweiten und Ihren Kundenkreis vergrößern.
- Sie erzielen schnellere Ergebnisse als bei getrennten Maßnahmen.
- Die Produktionszeiten verringern sich, während die Produktivität steigt.
- Sie erhalten eine bessere Auslastung der Kapazitäten durch einen Ausgleich von Kapazitätsengpässen.
Nicht immer ist es bei einer geplanten Kooperation einfach, die jeweiligen Ziele und Interessen der Partner unter einen Hut zu bringen. Besonders großen Wert sollten Sie daher auf die Auswahl eines geeigneten Kooperationspartners und die Ausarbeitung der gemeinsamen Ziele legen.
Ein weit verbreitetes Vorurteil ist, dass sich Unternehmer davor fürchten, im Rahmen einer Kooperation an Einfluss zu verlieren und bei verschiedenen Entscheidungen nicht mehr selbstständig flexibel agieren zu können. Tatsächlich ist es aber so, dass einzelne Punkte, die die gemeinsame Vereinbarung zwischen Ihnen und dem Blumenhandel betreffen würden, künftig auch gemeinsam getroffen werden oder dann klar formulierten Zielen unterliegen würden. Daher sind Kompromisse stets von beiden Seiten gefragt. Auch ist Ihre mögliche Kooperation dann mit einem Anstieg der Komplexität verbunden. Das bedeutet, dass sie intern neue Strukturen aufbauen oder zusätzlich ergänzen müssen, damit beide „Welten“ optimal aufeinander abgestimmt werden können. Um Reibungspunkte zu vermeiden, können Sie beispielsweise Ihr Personal neu schulen oder zusätzliche Stellen für neue Aufgaben ausschreiben.
Unser Tipp: Entscheidend ist, dass sie und Ihr Kooperationspartner sich gegenseitig vertrauen und eine gut funktionierende Kommunikation untereinander pflegen. Aber am Ende gilt es, Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen.
- Sie und Ihr Kooperationspartner können einige Entscheidungen nicht mehr alleine treffen, sondern müssen diese abstimmen und bereit sein, Kompromisse einzugehen.
- Sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Kooperationspartner Innovationen entwickeln, können diese auch später nicht alleine genutzt werden. Ihr Partner bleibt daran beteiligt.
- Sie müssen die Gewinne teilen, aber im Zweifelsfall auch Verluste gemeinsam tragen.
- Auch kann es zu einem Verlust der Motivation Ihrer Beschäftigten kommen, wenn die Identifikation mit dem eigenen Unternehmen verloren geht.
- Je nachdem, für welche Form der Kooperation Sie sich entschieden haben, kann ein Teil der Selbstständigkeit verloren gehen. Das betrifft sowohl den rechtlichen als auch den wirtschaftlichen Teil Ihres Unternehmens.
- Sollten Sie ein kleines bis mittelständiges Unternehmen führen, müssen Sie unbedingt beachten, dass zusätzliche Aufgaben auf Sie und Ihre Mitarbeiter zukommen werden. Gerade in kleineren Unternehmen werden Kooperations-Leistungen parallel zum Tagesgeschäft erbracht.
Ausschlaggebend ist, dass Sie und Ihr Partner von der Kooperation profitieren und das entsprechende Engagement einbringen. Vorab sollten Sie also das Kooperationsziel präzise formulieren, denn wage Vereinbarungen hingegen, erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Fehlschläge und Unzufriedenheit bei Ihnen und Ihrem Kooperationspartner. Auch sollten Sie die Zielvorstellungen, die Zuständigkeiten der einzelnen Bereiche sowie Kompetenzen im Vorfeld mit Ihrem Partner besprechen, damit Missverständnisse vermieden werden können.
Zusammenfassend betrachtet bringen Kooperationen viele positive Faktoren mit sich. Von Kostenersparnissen, bis hin zu größeren Projekten, die Sie mit Ihrem Unternehmen vielleicht alleine gar nicht stemmen könnten. Gleichzeitig wird Ihnen die Chance geboten, andere Unternehmen aus der eigenen oder fremden Branche kennenzulernen, wie in unserem Beispiel einen Blumen-Einzelhandel, der einen Gewinn für Ihr Unternehmen darstellt.
Am Ende liegt die Entscheidung bei Ihnen. Denn auch wenn Sie sich nicht für eine Kooperation entscheiden, stehen Ihnen noch weitere Optionen zur Verfügung, die Ihr Unternehmen positiv beeinflussen können. Mit Unternehmenszusammenschlüssen wie Joint Ventures, einer Genossenschaft oder Interessengemeinschaft lässt sich auch ein beachtlicher Mehrwert für das gesamte Unternehmen schaffen.
von Peggy Krell